“Doro” Englischer Champion

Endlich! es hat etwas gedauert, aber wir haben es geschafft: Jadore aus dem Elbe-Urstromtal ist Englischer Champion.

“Doro” ist etwas ganz besonderes, sie hatte auf dem Kontinent alles gewonnen was es für eine OES-Lady zu gewinnen gibt. Ich war der Meinung, das sie im Ursprungsland der Rasse auch Champion werden könnte. Wenn man, in diesem Falle ich, mir dieses Ziel gesetzt habe, muss man sich darüber im klaren sein, das es viel Zeit und Geld kosten kann, bis es gelingt. Ich habe mit Doro im April 2012 auf der Show in Great Malvern angefangen, das ging genial daneben. Im July in Peterborough wurde sie bei Mr. Russel Jones Bester der Rasse und gewann ihr erstes CC (so heisst das CAC in England). Im Dezember sind wir nach Birmingham gefahren, dort gewann Doro ihr 2. CC mit Bester der Rasse bei Herrn C. Barnes.  Jetzt fehlte “nur” noch das 3.CC………. Im März 2013 auf der Crufts, in Bath, in Peterborough und in Swindon hat es nicht geklappt. Doro war im September läufig und eigentlich hätte sie dann Welpen haben sollen, aber ich wollte einfach nicht aufgeben und es nochmals versuchen. Ich hatte sie für die Rasse-Spezialshow in Durham bei Newcastle (900km von Maaseik) angemeldet.

Letzte Woche Freitag waren wir noch ganz schnell auf der Int-Show in Eindhoven. Nach Hause gefahren, alles für unsere Englandreise eingepackt und die Doro ins Auto verfrachtet. Harry hatte Urlaub genommen, um mich auf dieser langen Reise zu begleiten. Wir sind abends bis Calais (330km) gefahren und haben dort in einem Hotel in der Nähe vom Tunnel übernachtet. Am nächsten Morgen gegen 10 Uhr mit dem Shuttel nach Dover. Das Wetter war ein Drama, es goss in Strömen und dazu noch Sturm. Wir mussten sehr konzentriert fahren um nicht von der Strasse zu wehen. Kurz hinter dem Dartford Tunnel war der Himmel schwarz und es regnete so stark das wir fast nicht mehr fahren konnten. Anschliessend klarte der Himmel auf und wir sahen einen  prachtvollen Regenbogen, dessen rechts Ende auf der Autobahn endete und wir fuhren durch diesen Regenbogen. Ein einmaliges Erlebnis. Nein! Wir haben nicht den Topf mit Gold am Ende des Regenbogens gefunden, Harry weigerte sich auf der Autobahn anzuhalten. Nach 2 grösseren Kaffepausen kamen wir 560 km später in Durham an. Ich hatte uns ein schönes Hotel ausgesucht, mir viel Grünfläche für Doro  und ruhigen Zimmern. Unser Zimmer war ebenerdig mit einer Terrassentür zum Garten. Allerdings waren meine Bedenken wegen der Ruhe nicht unbegründet. Diese “Gartenzimmer” lagen an dem Flur, der die Hotelgäste zum Restaurant/Ballroom führte. Wir waren sehr müde und sind früh in unsere Himmelbett gegangen. Gegen 1 Uhr nachts schreckte ich aus dem Schlaf, weil der Alarm anging. Ich fragte Harry wie spät es ist und er sollte doch den lauten Wecker ausstellen. Es war aber nicht der Wecker, sondern der Brandalarm der  ausgelöst war und es war Nachts 1 Uhr!!! Herzklopen und leichte Panik. Harry mach was!!!! Leute auf dem Flur, Harry sagte, es wird evakuiert!!!!! 2 Schrecksekunden und mir war klar was zu tun ist: Doro die Socken an, damit sie sauber bleibt für die Show am näschsten Tag und ich im Nachthemd mir ihr in den Garten. Doro sauber war wichtig, notfalls hätte ich auch im Nachthemd ausstellen können. Es tat sich nichts, keine Feuer weit und breit und es war ruhig. Der Alarm ging aus, wir zurück ins Zimmer. Doro Schocken aus, die legte sich wieder auf ihr Kissen. Harry bekam den Auftrag an der Rezeption anzurufen, aber dort war niemand. Der Alarm ging wieder an. Harry Order von Conny: gehe sofort zur Rezeption und frage was los ist. Harry wollte sich erst ankleiden, aber ich war der Meinung, das dafür keine Zeit ist. Harry weigerte sich barfuss zu gehen. Also selbst ist die Frau, ich barfuss im Nachthemd zur Rezeption. Dort war es ruhig und niemand zu sehen. Der Nachtportier kam  aus seinem Zimmer und erklärte mir mit Bedauern, das eine Hochzeits-Gesellschaft zum Spass den Brandalarm ausgelöst hat. Wäre es nicht so spät gewesen, ich wäre im Stande gewesen, diesen Menschen zu würgen. Also zurück ins Zimmer und wieder ins Bett. Harry schlief schnell wieder ein und ich nicht! Mein Herzschlag war von dieser Aufregung auf 350, ausserdem kamen die Leute von der Hochzeit durch den Flur zurück und waren alles andere als ruhig. Irgendwann klingelte mein Wecker und unser wichtiger Tag begann gut. Es regnete nicht, so das Doro und ich eine grosse Runde durch den Hotel-Park gehen konnten. Die Halle, das Seaham Leisure Center war 18km entfernt und wir waren um 9 Uhr an der Halle. Viele bekannte OES Leute begrüssten uns. Um 10 Uhr begann das Richtern. Die 46 OES wurden durch Herrn Barrie Croft von den Malcro OES gerichtet. Er ist, wie die anderen beiden Richter, die Doro das CC gegeben haben Züchter dieser Rasse über viele Jahrzehnte. “Doro” und ich waren ganz entspannt und alles wurde gut. “Doro” gewann ihre Klasse, wurde Beste Hündin und später Bester der Rasse, sprich BEST in SHOW und hatte mit diesem 3. CC alle Bedingungen für den Englischen Champion erfüllt.  Doro erhielt tolle Geschenke, eine Flasche Whisky, eine Kristall Schale, einen Stoff OES mit Rute! und die tolle Scherpe, das hat Tradition in England und ich liebe es.

Der Herr Croft hat Doro einen wunderbaren Richterbericht geschrieben:

Die Show war um 13 Uhr beendet, ich war einfach nur glücklich und sentimental und vergoss ein paar Freudentränen. Alles schnell ins Auto gepackt und ab nach Hause, sprich 900km vor uns. Die Fahrt war so relaxed, kein einziger Stau, auch nicht um London, der Tempomat auf  125km und gegen 19 Uhr englischer Zeit waren wir auf dem Shuttel und um 0.30 wieder zu Hause. Doro hat noch eine Hähnchenkeule verspeist und dann sind wir schnell ins Bett.

Montag morgen konnte ich es nicht lassen, um auszurechnen, was mich dieser  Titel des Englsichen Champions gekostet hat:

11.000km gefahren, sprich 8x nach England gewesen. Die Stunden im Auto sind nicht zu zählen, um London ist IMMER Stau.

Meldegeld für die Shows                333,80

Hundesitter zu Hause                     850,00

Eurotunnel                                       1.117,83

Hotels                                                 852,19

Parken Crufts &LKA                          63,67

Tierarzt Pet Travel Scheme            224,00

Diesel für die 11.000                      1.595,00

3 Anzeigen Our Dogs                        817,00                                     das ist  5.853,49 Euro

Was haben wir davon: gar nichts, nur mir selber bewiesen, das ich nach 43 Jahren immernoch schöne Hunde habe, die auch im Mutterland der Rasse siegen können. “Jadore” ist unser 3. Englischer Champion. Der erste war “Zermatt aus dem Elbe-Urstromtal” und der 2. die wunderbare “Ch. Y’Lookalike aus dem Elbe-Urstromtal” die in 2004 auch die Crufts gewann. Eines ist ganz sicher. Doro ist mein letzter englischer Champion, ich bin zu müde und zu alt für diese Strapazen.

Wir haben schöne Fotos von unserer Reise:

Der Regenbogen beim Dartford Tunnel

Die Halle in Seaham

Conny im Gespräch mit Peter Coggins, dem Showmanager

Die Scherpen und Rosetten, die Schönste ganz oben in der Mitte war für Doro

Doro wurde Best in Show

mein Augapfel “Doro”  vom Winde verweht in Seaham

Einfach nur Glücklich und dankbar für diesen tollen Hund

“Doro” hat diesen lustigen Plüsch OES, der eine Rute hat gewonnen. Er liegt jetzt auf unserem Wohnzimmertisch und trägt die Best in Show Scherpe.

Am Freitag hatte unsere Daisy die verantwortunsvolle Aufgabe, Doro trocken und sauber zu halten. Es goss in strömen und für diesen Fall, hatte ich Daisy einen Regenanzug für Doro rausgelegt. Sie hat soetwas noch nie gesehen oder angezogen. Es ist ihr aber gelungen, die Doro in den Anzug zu stopfen. Allerdings stellte ich am Samstagabend im Hotelzimmer fest, das dieser Anzug eigentlich für die Beardies ist und für die arme Doro zu klein. Daisy hatte sich schon gewundert, das der Regenanzug so stramm sass….