Dortmund im Herbst

Jedes Jahr im Herbst findet in den Westfalenhallen in Dortmund ein riesiges Hunde-Event statt. Die Bundessieger Ausstellung und die Nationale Ausstellung. 3 Tage Show mit insgesamt 10000 Hunden, ausserdem ist eine riesige Pferde Gala angeschlossen. Vom Shetland bis zum Shire-Horse. Ein paar Mal habe ich mir den Stress angetan und habe an 2 Tagen ausgestellt, diesmal konnte ich mich beherrschen, aber es war so auch schon heftig genug. Am Mittwoch war bürsten und waschen angesagt, die OES Hündin “Doro” gewaschen, gefönt und das weisse Fell gebürstet. Ausserdem musste der “Texas” seine 3 Wöchige Pflege haben. Donnerstag “King” den grossen OES Rüden gewaschen und fast komplett gebürstet, das waren 9 Stunden. Um 0.30 ins Bett. Freitag um 6 Uhr aufgestanden, musste um 7,45 beim Tierarzt sein und anschliessend um 9 Uhr mit meinen Damen nach Düsseldorf zum Shopping. Wie ich diesen Termin abmachen konnte, ist mir selbst noch ein Rätsel. Es war schön und anstrengend um 7 Stunden zu shoppen, die Füsse waren hin. Zu Hause musst der Rest vom King noch gebürstet werden und das graue Fell von Doro. Ins Bett um 1Uhr nach Mitternacht. Samstag war dann endlich der “Lasse” unser Beardie mit waschen, föhnen und bürsten an der Reihe. Zwischendurch noch lieben Beardie-Besuch gehabt und dann endlich um 21.30 war alles fertig. Das es in den letzten 3 Tagen wie aus Eimern geregnet hat, sei nebenbei erwähnt und das mit gewaschenen und gebürsteten Hunden. Um 10 Uhr lag ich im Bett und konnte nicht einschlafen, der Wecker ging um 3 Uhr und der erste Blick war nach draussen, ob es trocken war. Der Tag begann toll, es war trocken, so das die 3 Showhunde in Ruhe draussen ihre Morgentoilette verrichten konnten. Um 5 Uhr losgefahren, die Eef Martens abgeholt, weil mit 3 Hunden auf so einer Show, das ist nicht zu schaffen. Um 6.30 waren wir an den Hallen und um 7 Uhr gingen die Türen auf und wir konnten hinein. Das Richten von den Beardies begann um 9 Uhr und anschliessend waren im selben Ring die OES an der Reihe.  Der Richter für unsere OES war Herr Roberto Velez Pico aus Puerto Rico. Ich hätte wissen müssen, das er nach dem USA  Standard richtet, weil sein Auge an diesen Typ OES gewöhnt ist. Und das ist ein riesiger Unterschied zu den OES, wie sie sein sollten.

Im gültigen Standard, der im Ursprungsland der Rasse nämlich in England festgelegt ist, steht:  der OES sollte im ganzen reichlich und im überfluss (profusly) behaart sein. Der Hals sollte ziemlich lang sein und reichlich behaart.  Die Hinterhand (Beine) sollten stärker und mehr behaart sein als alle anderen Stellen am Körper. Die Fellfarbe sollte Grautöne haben oder Blau(sprich nicht schwarz), Jeder Schatten van Braun ist unerwünscht.

Hier das Foto des gewinnenden BOB Rüden

Kingsize wurde in der Zwischenklasse 2. hinter dem BOB Rüden

bei unsere “Jadore” schrieb der Richter in den Bericht, das er sich etwas mehr Hals wünscht. Sehr viele OES werden heute im Halsbereicht getrimmt, so das das Fell noch 1,5 bis 2 cm lang ist oder es wird so extrem ausgedünnt, das das Haar spärlich die Haut bedeckt. Warum? Weil die meisten OES kaum noch ausreichend Hals haben. Das habe ich bei Jadore nicht gemacht, weil sie Halslänge hat. 20 Jahre hatte ich nötig um Bobtails zu züchten, die dieses wunderbare taubenblaue Fell haben und davon auch reichlich, eben wie im Standard beschrieben. Ich bin unendlich traurig was aus dem OES geworden ist. Eine Mischung aus Pudel mit Bichon Frisee Kopf und es wird der belohnt, der am meisten Schneidet und Trimmt. Ich lehne das ab, weil ich einen OES mit viel Fell haben möchte, so wie es m.M. nach sein soll. Vielleicht bin ich schrullig und aus der Mode damit, aber ich würde es nicht übers Herz bringen, meiner Doro diesen Teddybär-Look zu schneiden. Es geht nicht darum ob der Hund gut oder schlecht ist, der unter dem Fell ist, aber er sollte wenigstens noch Fell haben! Ich mache mir ernsthaft Gedanken, ob ich diese Rasse noch länger züchten möchte.

Hier unsere “Jadore” auf dem 2. Platz in der Championklasse

noch mehr Hals?