Vier Brandys in Barcelona
Belgien–Barcelona und zurück: 2.900 km, und das ganz alleine, da sich keine Begleitung fand. Der Beardierichter wurde ausgetauscht, es richtete Jack Bispham aus England. Sonst hätte ich die Beardies zu Hause gelassen und wäre nach Barcelona geflogen, um unseren Old English Sheepdog Superstar Int., NL, A, HU, Slo., D, VDH Ch. Zecret Zorro aus dem Elbe-Urstromtal für seine Besitzerin Márti Buday aus Budapest vorzuführen. Alles ging schief!
Kurz vor Abfahrt fing es an in Strömen zu regnen, das änderte sich auch die ersten 400 km nicht. Am nächsten Morgen im Hotelzimmer in Lyon weckte mich gegen 6.30 h das unverkennbare Geräusch von Hundedurchfall, es war Patch, der im Bad sein Malheur auf die Fliesen plätscherte.
Nach Ankunft in Barcelona musste ich acht Pfoten waschen und 3000 kleine Klettenbällchen aus dem Fell zupfen, die sie auf einem Parkplatz in Frankreich aufgelesen hatten.
Endlich trafen wir uns am Pool zum Abendessen mit Márti Buday und Zorro. Sie hatte die 1.750 km in Begleitung ihres Sohnes und einer Freundin problemlos zurückgelegt und Zorro war schon für den nächsten Tag fertig gemacht.
Wer hat die Papiere?
Dann fragte mich Márti: „Hast Du die Papiere für morgen?“ – ich sagte: „Nein, denn Du hast ihn gemeldet!“ In dem Moment wurde uns klar, dass Zorro nicht gemeldet war, nicht im Katalog stand und nicht ausgestellt werden konnte! Wir fielen beinahe in Ohnmacht, Zorro allerdings rührte das wenig. Ich schwankte zwischen Selbstmord durch Ertrinken im Pool oder sofort nach Hause zu fahren. Beide Ideen überzeugten mich nicht, so half hier nur eines: Schnaps muss her! Ich trinke niemals so etwas, aber wir genehmigten uns vier doppelte Brandys. Das erheiterte die Situation, und wir konnten schließlich darüber lachen, dass Márti nun ihre 1.750 km zurückfahren konnte, ohne Zorro ausgestellt zu haben. Ich ging ins Bett – enttäuscht, müde und leicht beschwippst.
Ein Start im Dunkelen
Gegen 5 Uhr morgens wollte ich das Licht anmachen, es blieb dunkel. War das der Kater von gestern Abend? Nein, nur ein Elektrizitätsproblem. Ich machte dem Portier klar, dass ich nach einer halben Stunde mit den Hunden zurück sei und er etwas erleben könnte, wenn kein Strom da wäre. Das hat gewirkt.
INT-GIB-ESP-P-NL-LUX Ch. Z’Bushybear aus dem Elbe-Urstromtal |
Und dann die Ausstellung
Das Parken an der Halle war eine Katastrophe, aber ich hatte Glück und fuhr von hinten an die Hallen. Ich fand den Ring, baute alles auf, schaute schnell in den Katalog, vielleicht war Zorro doch noch drin, war er aber nicht. Ich fand einen zweiten Joker von uns gemeldet: Ch. Z’Bushybear aus dem Elbe-Urstromtal von Noelia Galisteo aus Spanien. Es war 10 Uhr, um 11.30 h sollte das Richten beginnen, noch immer kein Zeichen von Noelia und Patsy. Ich geriet leicht in Panik, nicht vorzustellen, wenn auch sie die Schau verpasste. Aber schließlich kam sie doch und wir konnten uns auf die Ausstellung konzentrieren. Unter Richter Christoffer Habig aus Deutschland wurde Patsy Rassebeste, und der in Spanien lebende Junghund Cockpit aus dem Elbe-Urstromtal wurde Europa Jugend Champion.
Unter dem Beardierichter Jack Bispham wurde Int., NL, B, Lux, VDH-D Ch, Weltsiegerin, Winster Amsterdam Firstprizebears Z’Tampa beste Hündin und Patch (Int., Slo, CZ, NL, Lux Ch. Winner Amsterdam, Bundessieger, Europasieger VDH, Europachampion 2003 und 2004 Firstprizebears Apache) wurde Rassebester – Grund zum Klagen?
Happy end
Der Ehrenring war noch die Krönung, das Happy-End einer Katastrophenschau. Patch kam unter die letzten sechs und Patsy wurde Reserve-Beste der Gruppe. Diese Europa Show war beinahe eine Wiederholung der Schau vom letzten Jahr in Bratislava: Patch Rassebester, seine Schwester Aspen Beste Hündin und Zorro Rassebester und Gruppensieger.
Auch Bratislava begann mit einer Katastrophe, denn in der Nacht ehe wir abreisten besuchten Einbrecher unser zweites Haus, das auf 3 m Abstand von unserem Haus auf dem gleichen Grundstück liegt. Mein Mann Joop meint schon, es sei für uns ein gutes Omen, wenn eine Schau mit einer kleinen Katastrophe beginnt…